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Plastiken-sculptures

Künstlerstatement

Skulptur als Verbindung von Tanz und Architektur

 

Können Skulpturen Architektur mit Tanz verbinden? Architektur bestimmt wo und wie wir gehen, Architektur rhythmisiert den Raum, setzt einen Weg-Zeit-Rhythmus fest. Tanz ist die pure lebendige Bewegung in diesem Raum, durch den sich der Körper bewegt.

Architektur an sich ist statisch, entsteht durch Konstruktion, so auch Skulptur.

Traditionell bildet Skulptur das Menschenbild ab, sie beinhaltet einen statischen Rhythmus. Spätestens seit dem russischen Konstruktivismus jedoch hat sich das geändert: Skulptur kann technische Konstruktion sein und nicht nur stehen oder liegen, sondern auch hängen und sich bewegen.

Gemeinsam haben alle drei den Menschen als Maßstab.

 

Meine Skulpturen bewegen sich zwischen diesen beiden Polen, zwischen Architektur und Tanz: Einerseits beziehen sie sich zeichenartig auf den abstrahierten menschlichen Körper, oder auch auf ein Paar (s. „Tänzer, Hommage an Martha Graham“), andererseits wiederum auf Architekturelemente wie Fenster, Tür oder Treppe; alles Elemente, die die Passage von einem Raum zum nächsten markieren oder Innen- und Außenraum trennen.

Für den Bau meiner Plastiken füge ich Holz- oder Eisenstangen aneinander und umschreibe hiermit Räume der Leere, welche als Volumen in die Plastik integriert werden.

Die leichten Konstruktionen heben sich durch eine starke leuchtende Farbigkeit vom Umraum ab, Innen- und Außenkanten der Vierkantstäbe werden farblich unterschiedlich gefasst. Die Form ist konstruktivistisch, die Farbe expressionistisch.

Die hängende Plastik „Trois petites notes“ z.B. ist ausgehend von einer simplen Strukturzeichnung durch Arbeiten mit Holz und Heißleim entstanden, die ich in eine komplexere dreidimensionale Konstruktion umgesetzt habe. Mit minimalsten Verstrebungen wird die Stabilität erreicht, ohne die Poesie der Konstruktion zu stören.

 

Die Doppelplastik „Ragtime“ bildet in der Form eine stark abstrahierte Kontur einer Silhouette eines tanzenden Körpers ab, leicht überlebensgroß. Sie eignet sich gut für die Einbeziehung in eine Tanzperformance, für die Konfrontation mit dem realen Körper eines Tänzers. (siehe meine Webseite, Tanz-Skulpturfilm „ Alternate Exteriour Angles of constant departure, always arriving“ von Lucia Gerhard).

Das Element der Linie verwende ich außer als Begrenzung oder Kontur von „leeren“ Räumen, auch als Rahmen oder Gerüst für Kompositionen aus farbig transparenten Flächen. Diese letzteren Arbeiten , wie z.B. „Flying Colours“, mit Flächen aus Spinnaker-segelstoff sollen Farbflächen in den Raum setzen und wie ein großes räumliches Aquarell wirken.

 

Meine Arbeit ist eine Balance zwischen Streben nach Offenheit und Transparenz im Denken einerseits, und Wahrnehmen und expressionistischen Formwillen andererseits. Wie im Tanz versuche ich in meinen Plastiken durch Leichtigkeit und Poesie die Schwerkraft und Statik zu überwinden und dem Betrachter ein lebendiges, ästhetisches Moment zu bieten.

 

 


Frühere Arbeiten-earlier works

Eisenskulpturen

 

Die Eisenskulpturen bestehen aus reduzierten geometrischen Formen graphischen Charakters, die raumbildend als Zeichen eingesetzt werden. Sie umfassen unterschiedliche Volumen, sind mitunter korrespondierend und können durch leichte Berührung in Bewegung versetzt werden.

Konstruktiv sind die Skulpturen aus gebogenen, teils geschmiedeten Eisenstangen gearbeitet, in ihren Dimensionen entsprechen sie den Maßen menschlicher Gesten.

In einigen Arbeiten wird das Material Eisen mit einem ihm gegensätzlichen Material wie z.B. Paraffin, Papier oder Stoff kombiniert.

Manche der abstrakten Arbeiten sind durch Umsetzung kleiner Modelle in einen größeren Maßstab entstanden (s. “La Luna”, “Tension”), andere sind direkt in der Originalgröße angefertigt

(s.: "Allegro Vivace").


english

Artistic Statement

Combining architecture and dance through sculpture.

Can sculptures create a combination between architecture and dance? Architecture defines where to and how we move within a space, architecture creates rhythm within a space and defines a time to spacial passage rhythm. Dance is the pure, living movement in this space, through which the body of the dancer moves. As a construction however, architecture is static and so are many sculptures. Traditionally sculpture represents the human being, in the form of a static rhythm. Since Russian constructivism at the latest, this has changed: sculptures can manifest as pure technical* constructions, not only standing or lying, but also hanging and moving in space. The human being is a common measure for all three elements - architecture, dance and sculpture.

 

My sculptures find their place between the two poles of architecture and dance: On one hand they are referring to the abstract representation of the human body or of a human couple, on the other hand they refer to architectural elements like windows, doors or stairs that are all elements marking the passage from one room to the next, or the separation of inner and outer spaces. I build my sculptures by joining wood or iron rods to each other. These circumscribe spaces of emptiness - volumes which are thus integrated into the composition of the sculpture. With their strong and luminous colours, these lightweight constructions emerge from the spaces surrounding them. Their form is constructivist, their colour expressionist.

 

For example, the hanging sculpture "Trois petites notes" is based on a simple structure drawing and formed by using wood sticks and hot glue - I then converted this design to create a complex three-dimensional construction. The stability of the form is achieved by minimal connections without disturbing the poesy of the construction.

The double sculpture "Ragtime" represents in its form the abstract contour of the silhouette of a dancing body, slightly over-dimensional. It is suitable for inclusion into a dance performance, for the confrontation with the physical body of a dancer (please refer to my website for the dance performance film "Alternate exterior angles of constant departure, always arriving" by Lucia Gerhard).

As well as using the element of the line as a limitation or outline of empty spaces, I also use lines as a frame or scaffold for compositions of coloured transparent surfaces. For example, in "Flying Colours", surfaces of coloured spinnaker sailing canvas place surfaces of pure colour into space and intend to appear as a large, spatial watercolour.

 

My work is a balance between striving for openness and transparency of thought on one hand, and perception and expressionist willing of form on the other. As in dance, with lightness and poetry, I strive for my sculptures to defeat gravity and statics, and to offer a vivid moment of aesthetics to the viewer.