Einheitsdenkmal

Inhaltliches und künstlerisches Konzept-

Beabsichtigte Wirkung und Aussage

 

Zwei längliche Bogenschalen stehen sich, versetzt zueinander, gegenüber und umschreiben im Ansatz die räumliche Form einer Ellipse. Die Ellipse als geometrische Form, die einen Mittelpunkt hat, aber 2 Brennpunkte, also eine Einheit mit 2 Zentren.

Die Komposition als Ganzes stellt eine Bewegung zur Einheit hin dar, zur “Vollkommenheit“. Die Form der sich nach oben erweiternden einzelnen Bogenschalen soll eine Bewegung zu einem freieren Zustand hin darstellen: Das Streben der Bürger nach Freiheit, im weitesten Sinne auch das Erheben des Volkes gegen eine Diktatur.

Es soll ein Moment gezeigt werden, aber auch ein Prozeß.

Es bleibt dem Betrachter überlassen, zwei getrennte Kompositionselemente zu sehen, die miteinander korrespon-dieren, oder eine Komposition aus zwei Elementen: Die Einheit befindet sich in einem immer noch fortwährenden Prozeß.

 


Das Schwebende der Komposition soll einen in der Geschichte einzigartigen Moment darstellen: Das große Glück der friedlichen Revolution von 1989 und der Wiedervereinigung. Durch die beiden "Flügel" soll einerseits eine große Geste der Zivilcourage symbolilisiert werden, andererseits die Verdienste beider Teile Deutschlands an der Einheit versinnbildlicht werden.

 

Die aus Bronze angefertigte Skulptur steht in einem mit schwarzem Granit gefaßten halbkreisförmigen Becken. Auf deren Innenfläche, die ein fast unmerklich leichtes Gefälle von der Mitte des Platzes zur vorderen Treppe hin aufweist, fließt Wasser.

 

Farbliche Fassung von Skulptur und Wasserbecken

 

Der Goldton der 11m hohen Bronze bildet einen starken optischen Akzent vor der 30m hohen Fassade des Schlosses. Er ordnet sich zugleich farblich gut in die historische städtebauliche Situation ein. Durch die Farbe Gold soll aber auch die spirituelle Dimension der Revolution von '89 hervorgehoben werden: In der Kunstgeschichte gilt Gold als Symbol für Licht und für Göttlichkeit.

 

Wenn man den Verlauf dieser Revolution vom Entstehen der Bürgerbewegung in Kirchenkreisen über die Montagsdemonstrationen in Leipzig bis zum Mauerfall 


betrachtet und sich vor Augen führt, welch unglaubliches Glück es war, daß sie nicht wie der Arbeiteraufstand '53 oder der Prager Frühling endete, erkennt man doch ein einzigartiges Zusammenwirken von Aufbegehren des Volkes, günstiger weltpolitscher Lage und Zufällen, die zu diesem für uns so lange erträumten Ereignis geführt haben.

Das Denkmal soll auch an den Mut der DDR-Bürger erinnern, sich gegen die Herrschaft der SED aufzulehnen und zeigen, dass man mit solchem Mut, geeint und auf friedlichem Wege auch etwas gegen eine totalitäre Staatsmacht erreichen kann.

Es soll die Menschen heute damit ermutigen, Missstände in Staat und Gesellschaft nicht hinzunehmen, sondern aktiv dagegenzuwirken.

Es soll auch auf den großen Wert der geistigen Freiheit in unserer heutigen Gesellschaft hingewiesen werden.

Die Skulptur soll einen neuen Akzent setzen in der Denkmallandschaft Berlins für ein Ereignis, für das wir Deutschen dankbar und auf das wir stolz sein können.

 

Platzierung-Maße-Material

 

Die Skulptur soll in der Mitte des Platzes stehen, an der Stelle des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Denkmals auf der Achse des Haupteingangs zum Humboldforum. Sie soll 11m hoch und vom äußersten Punkt eines Flügels bis zu dem des anderen 25 m lang werden. Schon von weitem soll sie von verschiedenen Richtungen aus sichtbar sein.