„Die Linie ahmt das Sichtbare nicht nach, sondern macht sichtbar.“ (Paul Klee)
Konzentration auf die reine Form ist immer auch ein Ordnen von Gedanken, besser noch: Begrenzen, Verdichten des Diffusen, Herumtreibenden, Unsortierten. Die Kunst des einfach Konkreten ist daher
weniger Schaffen von Ordnung als ein Ausschließen von Störung, keine Weltflucht, sondern Entwurf einer gestalteten, schöpferischen Welt – und sei es im Kleinsten.
Alles Konkrete kann als Seismograph gelesen werden, die Akzeptanz reduzierter, auf Form und Funktion der Vernunft geeichter Einstellungen zu prüfen oder in ihrem Wert für eine zweckmäßig
gestaltete Welt zu erkennen. Vielleicht ist unsere Bereitschaft, das Nicht-Erzählerische als Maßstab und Appell zur Selbstprüfung zu begreifen, überhaupt ein viel wichtigeres Thema als alle sonst
den Alltag bestimmenden Urteile und widerstreitenden Meinungen.